Türchen 10 – Tag der bitterbösen Zucchini

Aussaat von verschiedenen Curcubitaceaen. Anschließend nurnoch mit Erde überdecken!
Aussaat von verschiedenen Curcubitaceaen. Anschließend nurnoch mit Erde überdecken!

Heute mal wieder ein Vertreter aus der Familie der Curcubitaceaen und der Gattung der Kürbisse, über den in diesem Jahr vieln in den Medien berichtet wurde.

Die teuflichsche Zucchini, die Leute ermordet, indem sie ihr bittersüßes Gift verbreitet? So könnte jedenfalls dieses Jahr eine Überschrift in der BLÖD gelautet haben. Geredet wurde von einem alten Mann, der Saatgut von Zucchinis von seinem Gartennachbarn erhalten hatte, dieses anpflanzte und an der Zucchini starb. Die Giftigkeit der Zucchini kam dadurch zustande, dass diese sich mit einem Zierkürbis verkreuzt hatte.

Man muss sich vorstellen, dass Zucchini und Kürbis die gleiche Ursprungspflanze hatten, die in der tat sehr bitter und giftig war. Nun hat man durch langjährige Züchtung die Zucchini gezüchtet, mit den Kriterien, dass diese natürlich viel Fruchtfleisch liefert und ihre bitteren Giftstoffe verliert. Den Zierkürbis hat man nur auf Schönheit gezüchtet, dieser hat noch die „Urbitterkeit“ der Mutterpflanze vor vielen Generationen, die eigentlich dazu gedacht war, sich vor Fressfeinden zu schützen.

Da Zucchini und Kürbisse alle der selben Gattung angehören, ist eine Verkreuzung in der Tat denkbar. Ich persönlich kann nur nicht nachvollziehen, dass man die Bitterkeit der Zucchini nicht herausschmeckt. Wenn man von einer Zucchini kostet schmeckt man meiner Meinung nach die Bitterkeit, aber die Geschmacksrezeptoren scheinen bei jedem Menschen anders zu sein.

Jedenfalls war die Aufmachung in den Medien riesig – und es sollte ins Unterbewusstsein sugerieren, dass man sich keine Zucchinis mehr nachbauen soll, sondern womöglich schweineteures Saatgut oder am besten gleich die ganze Frucht im Supermarkt kaufen, weil ansonsten akkute Gefahr für Leib und Leben bestünde.

Seine Meinung zu diesem Thema sollte sich jeder selber bilden können und dürfen. Ich seh das ganze nicht so ernst, ich bevorzuge allerdings auch verhütetes Saatgut, einfach aus dem Grund, dass es sortenrein ist und ich weiß, dass ich die Zucchini wieder herausbekomme, die ich im letzten Jahr angebaut hab. Daher sind die im Kalender verwendeten Samen von einer Spezialfirma (reinsaat AG) bezogen, die hochqualitatives Saatgut produziert, damit Sie bei dem Genuss Ihrer Zucchini auch wirklich sicher gehen können.

Nun zur Sorte, heute befindet sich im Kalender die Sorte:

Zucchini Cocozelle de Tripolis oder Cocozelle von Tripolis.

Dies ist eine alte, gestreifte und sehr begehrte Zucchinisorte. Sie gilt als eine der ertragreichsten Nicht-F1-Hybriden für unser Klima. Die Blätter sind stark eingebuchtet, der Wuchs ist sehr prächtig. Auch die größeren Früchte sind noch sehr schmackhaft und in der Küche verwendbar.

Die Zucchini ist leider sehr frostempfindlich, daher wird auf jeden Fall zur Vorkultur geraten. Hierzu einfach Ende April / Anfang Mai 2-3 Körnchen pro Topf säen (ca. 1-2 cm tief) und an einem hellen, kalten und frostfreien Ort im Haus vorziehen lassen. Dann kann man die Pflänzchen Ende Mai nach dem letzten Nachtfrost auspflanzen. Eine Kübelkultur eignet sich hierfür am besten.