Türchen 24

Was wir wissen ist ein Tropfen, was wir nicht wissen ein Ozean. Isaac Newton.

 

Das Leben ist voller Rätsel, die früher oder später gelöst werden. Es wird einem nicht alles auf dem Präsentierteller vorgesetzt, viele Zusammenhänge in der Natur und im eigenen Leben muss man schrittweise begreifen. Wir denken, wir sind schlau und haben die Welt verstanden, doch am Ende haben wir doch nichts begriffen. Die Welt ist voller Chaos. Kriege, Dürren, Hungersnöten… Unser aktuelles, hochtechnisiertes Zeitalter ist jenes Zeitalter, welches für das größte Arten- und Sortensterben weltweit verantwortlich ist. Jeden Tag verschwinden hunderte Pflanzen und Tiere von der Welt, und das für immer. Darunter auch Pflanzen und Tiere, die uns früher oder später das eigene Überleben sichern könnten. Doch wir Menschen sind dumm. Wir fahren mit dem Auto ins Fitnessstudio, um dort am Ende 2 Kilometer auf dem Fahrrad abzuarbeiten. Wir geben 10€ für ein Menü bei Mc Donalds aus, und sind nicht bereit, Eier von glücklichen Hühnern des Bauern um die Ecke mit 3€ wertzuschätzen. Wir kennen unsere Nachbarn nicht mehr, und vergeuden im Alltag so viel Zeit für Dinge, die absolut unwichtig sind.

Ich möchte den heutigen Tag nocheinmal nutzen, um an uns alle zu appelieren. Auch wenn es nur ein kleiner Apell ist, kann er eine Lawine in Gang setzen, die sich früher oder später bis zum Letzten von uns vorgearbeitet hat. Wenn wir Menschen es nicht lernen, gut zur Natur zu sein und nachhaltig zu denken, dann sind wir verloren. Ich hoffe, die heutige Pflanze kann uns bei unserem Umdenkprozess unterstützen. Denn schon Mohammed erwähnte sie im Hadith und beschrieb die Pflanze als Wunder, welches alles heilen könne, außer den Tod. Schon seit Urzeiten gilt sie als medizinisches Wundermittel, nicht zu unrecht, denn selbst heute in unserem technisierten Zeitalter versuchen große Firmen, ein Patent auf dieses Wunder anzumelden. Hier sollten die Alarmglocken schrillen, es gibt kein Patent auf Leben, und man kann Güter, die der Allgemeinheit helfen und zustehen, nicht patentieren lassen.

Wir sind nun am Ende dieses Kalenders angelangt, und, ehrlich zugegeben, kommen mir die Tränen. Das Projekt zu durchplanen, konzipieren, es zu realisieren hat mir sehr viel Spaß und Freude bereitet. Es erwärmt mein Herz jedes mal aufs Neue, wenn wir Menschen überzeugen können, eigenes Saatgut zu produzieren und somit Verantwortung für sich und die Gesellschaft zu übernehmen. Die Resonanz von euch ist bisher ausnahmslos positiv. Ich würde sagen, der Kalender war ein voller Erfolg. Dafür danke ich euch. Ob es nächstes Jahr einen Kalender geben wird, steht noch in den Sternen. Zeiten ändern sich und Menschen auch. Ich werde jedoch weitermachen, und für den Erhalt von alten Sorten kämpfen und hoffen, dass es immer mehr Menschen gibt, welche die Wichtigkeit und die Zusammenhänge verstehen und sich durch Industrie und Konsum nicht blindlings ins eigene Verderben stürzen lassen.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien an dieser Stelle eine besinnliche und friedliche Weihnacht und ein erfolgreiches Gartenjahr 2016.