Am Anfang des Bauens vom Hochbeet sollten einige Faktoren klar sein:
1. Ist mein Boden überhaupt dazu geeignet, um darauf zu bauen?
Der Boden sollte sehr stabil und fest sein, da die Steine einiges an Gewicht aufbringen können. Dies sollte man nicht unterschätzen. Daher sollte man auch nicht an abrutschgefährdeten Hängen bauen.
2. Kann ich mehrere Tage Arbeit einplanen, um das Hochbeet zu bauen? Wer hilft mir dabei?
Man sollte die Zeit von der Planung bis zur Fertigstellung nicht unterschätzen. Gerade das „Besorgen“ der Baumaterialien ist äußerst zeitaufwendig. Alleine wird man so ein Hochbeet schlecht bauen können – die Steine sind ziemlich schwer und müssen auch gerade gerückt werden. Es ist besser, die Steine zu zweit anzufassen.
3. Woher bekomme ich meine Materialien? Habe ich überhaupt das Geld dafür?
Man muss schon über den Daumen geschätzt, 300-500€ für den Bau des Hochbeetes einplanen, je nachdem, woher man welche Materialien bekommt. Es empfiehlt sich vorher abzuklären, ob eventuell Bekannte oder Verwandte alte Natursteine herumliegen haben, die man verarbeiten kann bzw. in welchem Baumarkt es den billigsten Trasszement bzw. Mörtel gibt. Doch zur Beschaffung der Materialien später mehr.
Schritt 1: Planung
Zuerst ist es wichtig, sich eine Übersicht zu gestalten, wie man sich das ganze Bauprojekt vorstellt, welche Maße gewählt werden und wo man es hinbauen möchte.
Hier eine eingescannte Karte, die die Planung von unserem Hochbeet zeigt.
Wir haben uns entschlossen, das Beet insgesamt 4×2,50 Meter zu machen. Mit den beiden Halbkreisen am Ende war es ganz praktisch, denn so konnte man mit einem Stock und einer Schnur die optimalen Maße mit Farbe in den Boden sprühen. Wenn man schon solch ein Monument für die Ewigkeit baut, dann sollte es auch wenigstens einigermaßen gerade aussehen.
Außerdem muss man sich im Klaren darüber sein, was man später auf dem Hochbeet pflanzen möchte. Es ist ein Unterschied, ob man es „nur“ für Kräuter, oder auch für „richtiges“ Gemüße gedacht ist. Daher ist die Standortwahl (schattig, halbschattig, sonnig) enorm wichtig.
Wir haben uns für einen sonnigen Platz entschieden, wenn so ein Hochbeet ist ein Bauwerk für die Ewigkeit und es soll auch einen produktiven Nutzen bringen.
Schritt 2: Die Rohstoffe
Dieser Punkt ist wohl die komplizierteste Angelegenheit am gesamten Bauvorhaben.
Setzsteine:
Hier ist es besonders wichtig, welche Gesteinsart verwendet wird. Wir haben uns für Kalk-Sandsteine entschieden, da diese recht witterungsbeständig waren.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich solche Steine zu besorgen. Entweder man hat Bekannte, die alte Steine loswerden wollen, oder aber man fragt bei z.B. einem Abbruchunternehmer nach, ob der zufällig was in seinem Hof auf Lager hat. Wenn man die Steine alle im Baumarkt kauft, dann wird man recht schnell arm werden.
Wir hatten das Glück, dass wir einen bekannten Abbruch- und Bauunternehmer hatten, welcher uns auf seinen Hof ließ und wir uns Steine dort kostenlos aussuchen konnte. Wichtig ist, dass die Steine schön flach und eben sind, denn desto flacher bzw. ebener sie sind, desto besser lassen sie sich später aufeinander setzen und desto weniger Beton bzw. Trasszement braucht man.
Finanziell kann man für solche Steine 50-200€ rechnen, je nachdem, welche Kontakte man wo hat ;-).
Füllsteine:
Die Füllsteine werden benötigt, um die innere Schalung (dazu später mehr) vom Hochbeet auszufüllen. Wenn man das alles mit Zement machen wollte, dann würde man ganz schnell ziemlich arm werden.
Füllsteine sind in der Regel leicht zu bekommen. Ein Anruf beim Agrarunternehmen um die Ecke genügt. Meistens erlauben die einem dann, auf dem Feld Steine zusammenzusuchen und sich diese auf den Hänger zu laden. Oft sind sie sogar froh drüber, denn größere Steine stören beim der Feldbearbeitung.
Estrich-Beton und Trasszement-Mörtel:
Der Estrich-Beton dient zum Füllen der Hohlräume und Unebenheiten des Hochbeetes. Der Trasszement-Mörtel dient zum Abbinden und Einsetzen der Steine in ein festes Gefüge.
Man kann mit so ca. 15 Säcken Estrich-Beton und 15 Säcken Trasszement-Mörtel rechnen, je nachdem wie gerade die Steine sind und wie gut man mit seinen Füllsteinen arbeiten kann.
Kiesfüllung für die Drainage:
Damit das Wasser im Winter gut ablaufen kann und nicht gefriert (dies würde Teile des Hochbeetes einfach aufsprengen), ist es nötig, eine Drainage aus Kies oder Schotter im Boden des Hochbeetes einzusetzen. Wir haben alten Schotter von einem Freund bekommen, der diesen nicht mehr benötigte. Auch hier lohnt sich: herumfragen und nicht teuer im Baumarkt kaufen.
Werkzeug:
Benötigt haben wir 1 Rüttelplatte, 1 Anhänger fürs Auto, 2 Maurerkellen, 2 Pinsel, 1 Glaß, 1 Schubkarre, 2 Spaten, 2 Schaufeln und natürlich Handschuhe.
Gut, wenn nun alles beisammen ist, kann der Bau beginnen.
Schritt 3: Die Drainage
Für eine gute Drainage ist es wichtig, etwa 30cm Boden am Rand des Hochbeetes auszuheben. Das Bild ist im Prinzip selbsterklärend.
Bei der Befüllung des Grabens ist darauf zu achten, dass nach oben noch einige Zentimeter Platz sind, damit die ersten Setzsteine auch gut im Boden verankert liegen. Es empfiehlt sich außerdem, die Füllung mit einer Rüttelplatte zusätzlich zu befestigen.
Schritt 4: Die ersten Steine werden eingesetzt
Nun werden die ersten Setzsteine in den Graben gehoben. Wichtig ist hier darauf zu achten, dass man möglichst große und flache Steine nimmt, damit die anderen Steine auf einem guten Fundament sitzen:
Schritt 5: Weitere Steine setzen
Nachdem die erste Reihe fertig ist, wird jetzt der Trasszement-Mörtel angerührt. Eine Anleitung hierzu befindet sich auf den Säcken.
Wir haben uns für den Trasszement entscheiden, da es bei anderen Füllarten nach der Trocknung u.A. zu Kalkausblühungen kommen kann. Außerdem passt er farblich besser zu den Natursteinen.
Nachdem der Trasszement angerührt wurde, gibt man nun mit der Maurerkelle eine großzügige Menge auf den unteren Stein. Wichtig ist, dass man versucht, dass sich der Stein, den man in der nächsten Reihe draufsetzt mit den beiden unteren Steinen überlappt.
Am besten man sucht sich für unten die geradesten Steine aus, dann hat man nicht so viel Stress mit dem Auffüllen.
Wichtig ist noch, nachdem der Trasszement etwas angetrocknet ist, mit einem feuten Pinsel drüberzuwischen, damit der Abschluss zwischen Stein und Mörtel bündig ist und es schöner aussieht.
Schritt 6: Innere Schalung bauen und aufbetonieren
Zugegeben, dieser „Trick“ ist zwar doof, aber notwendig. Ohne das Aufschalen und das Auffüllen von innen kommt es gerade bei Steinen, die relativ ungleichmäßig sind dazu, dass diese nicht mehr genau aufeinanderpassen. Deswegen haben wir uns entscheiden, fehlende Lücken von innen mit Estrich-Beton aufzufüllen, bis wir mit der aktuellen Reihe wieder auf einer Ebene sind (mit der Wasserwaage ausmessen) und damit alles schön gerade ist.
Die Schalungen kann man aus alten Brettern bauen. Wichtig ist zu beachten, dass man, wenn man aufgeschalt und aufgefüllt hat, mindestens eine Nacht warten sollte, bevor man die Schalung wieder entfernt.
Hier kommen im Übrigen auch unsere Füllsteine zum Einsatz. Damit man nicht ganz so viel Estrich-Beton benötigt, werden einfach zwischenrein ein paar kleine Steine mit eingebaut.
Dieses System muss man jetzt Schicht für Schicht wiederholen. Deswegen kann man das Hochbeet auch nicht an einem Tag fertig stellen, da Schicht für Schicht neu aufgeschalt werden und der Estrich-Beton trocknen muss.
Es wird bis zur vorletzten Reihe aufgeschalt. Wenn diese Gerade ist, setzt man oben die „Endsteine“ darauf und verbindet das ganze wieder mit Trasszement.
Am Ende steht das fertige Hochbeet und kann bepflanzt werden.
-> Hier geht es weiter zur Befüllung.