Dörren mit einem elektrischen Dörrgerät
1. Das elektrische Dörrgerät
Das elektrische Dörrgerät bzw. die Dörrmaschine ist wohl die teuerste Anschaffung in diesem Projekt, und will natürlich dementsprechend auch gut überlegt sein.
Wichtig bei der Anschaffung sind folgende Punkte:
- Das Dörrgerät sollte mindestens eine Temperatur von 60 Grad erreichen können
- Weiterhin sollte die Temperatur möglichst stufenlos regelbar sein
- Ein eingebauter Timer kann einem so manchen überflüssigen Arbeitsschritt ersparen
- Wichtig ist auch, dass das Dörrgerät beliebig erweiterbar ist (z.B. sollte der Kauf von zusätzlichen Sieben und Erweiterungen möglich sein)
Wir benutzen noch ein altes Dörrgerät. Genauer gesagt den Enzidri Snackmaker FD 500. Diesen haben wir samt entsprechenden Sieben vor einigen Jahren in Tschechien gekauft.
Wer wirklich plant, ernsthaft Selbstversorgung mit Dörrfrüchten zu betreiben, dem empfehlen wir folgende beiden Firmen:
- Dörrgeräte von Enzidri (da gibt es auch mittlerweile neuere und bessere Modelle)
- Stöckli Dörrgerät
Sowohl bei Enzidri als auch bei Stöckli ist es möglich, noch Erweiterungen, wie etwa ein zusätzliches Dörrgitter oder auch ein Dörrblech (zum Trocknen von Kräutern) zu erwerben. Allerdings sind diese beiden Geräte auch nicht ganz billig. 200€-300€ sollte man mit gutem Dörrgerät und entsprechend ausreichenden Sieben schon einplanen. Vielleicht eine gute Investition für Weihnachten?
Wer ein bisschen spielen möchte, der ist auch gut mit einem günstigeren Dörrgerät, wie etwa einem von Severin für 40€ gut beraten. Allerdings kann man hier nicht die Mengen produzieren, die bei einem professionelleren Gerät möglich sind.
Generell sollte man beim Kauf des Dörrgerätes auch auf die Wattzahl achten: Eine Dörrmaschine unter 600 Watt Leistung würde ich persönlich nicht kaufen. Bei einem 250 Watt Dörrgerät ist schon von vorne rein klar, dass dieses garnicht viel leisten kann. Eventuell für kleinere Chargen oder um auszuprobieren eignen sich diese Geräte gut. Doch wenn man wirklich in größeren Mengen produzieren möchte, sollte man auch ein entsprechend Leistungsfähiges Dörrgerät anschaffen.
Am Ende sei nochmal der Hinweis gegeben, dass man beim Kauf eines ordentlichen Dörrapparates auf keinen Fall sparen sollte. Solch ein Gerät ist in der Regel eine Investition, die man nur einmal begeht. Lieber am Anfang einen hohen Preis gezahlt und dafür auch eine entsprechend lange Haltbarkeit erhalten, als mehrfach zu Billigprodukten greifen zu müssen.
2. Auswahl geeigneter Lebensmittel für das Dörren
Natürlich sollte man wissen, welche Früchte im Überschuss vorhanden sind und konserviert werden sollen. Generell kann man sagen, dass sich alle Früchte (sowohl Obst und Gemüße) eignen, in so fern sie nicht eine zu dicke Schale haben. Die „normalen“ Früchte, die im Garten wachsen, sollten theoretisch alle dörrbar sein.
Eigene Versuche sind gemacht worden mit:
Obst:
- Heidelbeeren bzw. Blaubeeren
- Äpfel
- Birnen
- Johannisbeeren
- Himbeeren
- Brombeeren
- Zwetschgen
- Mirabellen
- Aprikosen und Pfirsiche
- Weintrauben
- usw.
Gemüse:
- Zuccini
- Tomaten
- Kohlrabi
- Sellerie
- Chillies
- verschiedene Kräuter (Bärlauch, Rosmarin, Thymian, Salbei, Minze, Oregano, Basilikum, Estragon…) Hier sollte man aber beachten, dass das Dörrgerät ein dünnmaschiges Sieb hat.
Pilze:
- Rotkappen
- Steinpilze
- Birkenpilze
- Champignons
- Pfifferlinge
Fleisch:
- einmarinierter Schinken
Die Früchte brauchen natürlich unterschiedliche Dörrzeiten und Dörrtemperaturen. Generell kann man sagen: Desto dicker wie Wand bzw. Hülle der Frucht, desto länger muss sie dörren. Beispielsweiße musste ich die Johannisbeeren 3 mal so lange dörren wie meine Apfelchips.
Bei der Auswahl geeigneter Lebensmittel zum Dörren sind keine Grenzen gesetzt. Man sollte immer probieren und dann entscheiden, welche Dörrzeit und Temperatur man am besten findet.
Ein Hinweis am Ende: Bei den meisten Dörrgeräten werden die untersten Siebe heißer als die obersten Siebe. Daher empfiehlt es sich, nach einiger Zeit die Siebe mal komplett zu tauschen.
3. Vorbereitung der Lebensmittel für den Dörrautomaten
Generell sollte man keine feuchten Lebensmittel, wie z.B. nasse Johannisbeeren nach dem Regen verwenden, da diese beim Trocknen zusätzliche Energie verschlingen.
Auch kann es empfehlenswert sein, einige Früchte anzuschneiden. Chillischoten beispielsweise haben eine sehr dicke und ledrige Wand. Wenn man diese an einer Seite aufschneidet, kann man den Dörrprozess schon erheblich beschleunigen.
Es gilt folgende Regel: Je dünner die Fruchtwand und je größer die äußere Oberfläche, die der Luftstrom erfasst, desto schneller wird das Obst trocken. Daher empfiehlt es sich z.B., einen Apfel vorher in möglichst dünne Scheiben zu schneiden. Ein ideales Hilfsmittel hierbei ist die Brotschneidemaschine. (Siehe auch Rezept für Apfel und Birnenchips mit Zimtcreme)
4. Haltbarkeit und Lagerung von gedörrten Lebensmitteln
Getrocknete oder gedörrte Lebensmittel sollte man auf jeden Fall möglichst luftdicht lagern. Sobald Luftfeuchte an die gedörrten Früchte kommt, kann es passieren, dass diese ihre Knusprigkeit verlieren. Außerdem werden sie so schneller schlecht und verderben.
Geeignet für die Lagerung ist z.B. ein Einmachglas oder eine Plastikbox mit luftdichtem Verschluss. Plastikbeutel mit Zip-Verschluss eignen sich ebenfalls. Dies sollte man dann an einer dunklen Stelle im kalten Keller lagern.
Eine genaue Angabe zur Haltbarkeit dieser Lebensmittel lässt sich nur schlecht machen. Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass gedörrte Lebensmittel sehr lange haltbar sind. Dies ist jedoch abhängig vom Trocknungsgrad. Normalerweise gilt: je trockener, desto länger haltbar sind sie.
5. Kosten-Nutzen-Rechnung // Ein Beispiel
Ein kleiner Zwischenbericht aus 2014. Dort wurden Apfel- und Birnenchips produziert.