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Gemüsegarten

Kohlgemüse – Anbauhinweise

Ein Auszug aus: Johannes Böttner (1917): Praktische Gemüsegärtnerei. (zur besseren Lesbarkeit sprachlich angepasst)

Direktlink zur speziellen Kultur:

Was sind gute Bedingungen für den Kohlanbau? Was ist beim Anbau zu beachten? Wie düngt man richtig und wie sät man den Kohl aus? All diese Fragen werden im nachfolgenden Artikel beantwortet.

Sämtliche Kohlarten, die aus der gleichen wilden Stammpflanze hervorgegangen sind, gedeihen am besten in Niederungen, in einem Boden, der tiefgründig und kräftig ist und ausreichende Untergrundfeuchtigkeit besitzt. In Höhenlagen, auf leichteren und trockeneren Bodenarten ist die Entwicklung schlecht, die Köpfe bleiben zu klein, außerdem treten allerlei Krankheiten und Schäden massenhaft auf.

Bedingungen für den Kohlanbau

Der Anbau wird dadurch unlohnend und sollte überall dort, wo die natürlichen Vorbedingungen für das gute Gedeihen der Kohlpflanzen nicht vorhanden sind, nur auf das notwendigste eingeschränkt werden. Je ungünstiger der Boden ist, um so notwendiger wird, um Gefahren vorzubeugen, ein häufiger Fruchtwechsel, indem erst nach zweijähriger Ruhe dasselbe Land wieder mit Kohl bepflanzt werden darf. Man sollte frischen Dünger vermeiden, aber ein Stück Land auswählen, das in bester alter Dungkraft steht. – An anspruchlosten von allem ist der Grünkohl. Außerdem gedeiht auch früher Kohlrabi auf leichtem Boden in guter alter Kultur, weiter Rosenkohl, wenn er einzeln steht. Vom Kopfkohl Wirsing, wenn man sich mit kleineren loseren Köpfen begnügt. – Sämtliche kleineren frühen Kopfkohlsorten beanspruchen nicht so schweren, fetten Boden wie die großköpfigen Spätsorten. Die größten Bodenansprüche stellen Rosenkohl und Blumenkohl.

Richtige Düngung von Kohl

Kohl verlangt reichliche Ernährung und verträgt allgemein viel Düngung; er zeigt sich dankbar dafür durch schnellere Entwicklung und durch Erzeugung üppiger Blätter und großer, geschlossener Köpfe.
Ich habe früher der unbeschränkten Düngung des Kohls das Wort geredet und empfehle auch heute noch eine wichtige Vorbedingung des Anbaus von Kohl: Gute Bodenbearbeitung und Düngen und nochmals Düngen. In magerem und mittelmäßigem Lande bleiben ohne Düngung die Köpfe klein und lose. Ich habe in schlechtestem, dürftigstem Flugsande, wo kaum noch Unkraut wachsen sollte, die prächtigsten Köpfe geerntet, nachdem ich dieses Land zwei Spaten tief rigolt und mit halbverrottetem Dünger reichlich durchsetzt hatte.
Nachdem ich dies über die Kultur und über das Düngen vorausgeschickt habe, muss ich darauf aufmerksam machen, dass gerade im Dünger, und besonders im frischen Dünger, für denn Kohlanbau die größte Gefahr liegt. Was passiert mit Kohl bei zu viel frischem Dünger? Auf rigoltem stark- und frischgedüngtem Boden entwickelt sich jede Pflanze mastiger, grobstrunkiger, die Zellen der Blätter sind sehr locker und lose.

Durchschnittener Kopfkohl, grobstrunkig, mit losem Herz.

Das Gemüse wird grob, beim Genuss blähend und nicht so bekömmlich. Auf altbebautem, nicht frischgedüngtem Boden neigt sich das Innere des Kopfes feinstrunkiger, zarter; die Zellen der Blätter sind fester und dichter. Das Gemüse schmeckt angenehmer, kerniger und ist bekömmlicher.

Diese Unterschiede in er Güte des Kohls als Gemüse werden nicht immer beachtet. Es gibt allerdings fein- und grobrippige Kohlsorten; daneben aber hat der Boden und dessen Vorbereitung einen wichtigen Einfluss auf die zartere und grobere Ausbildung des Kohls.

Beim Marktanbau wird immer auf Massenertrag und Verkäuflichkeit gesehen. Die wahre Güte ist Nebensache; damit kann man sich leider wenig befassen, wenn man Geldertrag und Unkosten in Einklang bringen will. Etwas anderes ist es für den, der den Kohl für sich selbst anbaut. Dieser selbst angebaute Kohl lässt sich nicht nach dem Marktpreis bewerten; dafür werden aber an die Güte hohe Anforderungen gestellt.

Ein Dünger, der ganz besonders die üppige Ausbildung des Kohls befördert, die Güte aber ebenso sehr herunterdrückt, ist der Abtrittdünger. Bekannt ist ja, dass der Kohl von den Berlinder Rieselfeldern einen unangenehmen Geruch beim Kochen zeigt und wegen seiner blähenden Eigenschaften wenig beliebt ist. Ein solcher Rieselkohl lässt sich gar nicht vergleichen mit dem Kohl von Boden, der in alter Kultur steht oder nur mit altem, völlig verrottetem Stallmist guter alter Komposterde oder mit Mistbeeterde gedüngt wird.

Durchschnittener Kopfkohl, feinstrunkig

Noch größer ist die Gefahr der frischen Düngung, die darin besteht, dass die Kohlpflanzen durch den Mist einen scharfen Geruch annehmen, der die verschiedenen Schädlinge stark anlockt, insbesondere die Kohlfliege, die ihre Eier an das Wurzelholz der jungen Pflanzen legt. Daraus entstehen dann Maden, die bei Kohlrabi und Blumenkohl zuweilen den ganzen Bestand vernichten und auch bei anderem Kohl eine Menge von Pflanzen mitten in der schönsten Entwicklung zum Welken und Absterben bringen und so große Lücken auf den Kohlbeeten verursachen. Auch der Herniepilz (Kohlhernie), der die Klumpfüße der Kohlpflanzen verursacht, wird durch starke frische Düngung, besonders durch Jauche und Abtrittsdünger, in seiner Ausbreitung gefördert.
Deshalb ist man mit Recht an vielen Orten schon davon davon abgekommen, für Kohl irgend welche Stallmistdüngung zu geben, man düngt viel mehr nur noch mit Kunstdünger und mit Kalk.

Grundsätze bei der Aussaat von Kohl

Es ist nicht üblich und würde auch kaum zu empfehlen sein, Kohlsamen gleich auf das Anbauland auszusäen; vorteilhafter ist es viel mehr, die Aussaat auf besondere Beete vorzunehmen und die Pflanzen, wenn sie nach Verlauf von etwa 6 Wochen eine gewisse Stärke erreicht haben, auszuheben und zu verpflanzen. – Diese Anzucht auf dem Saatbeet erfolgt für sämtliche Kohlarten ziemlich übereinstimmend. Dabei ist auf zweierlei zu achten.

Erstens: es dürfen nur Beete mit einer guten Pilz(hernie)-freien Saaterde für Anzucht von Kohlpflanzen dienen. Also bei Freilandaussat wird ein Beet gewählt, das mehrere Jahre vorher keinerlei Kohl getragen hat, sondern Vorfrüchte, die das Land verbessern und reinigen, wie Bohnen und Gurken. Bei Frühbeetaussaat wird eine gute und gesunde Erde hergestellt.

Zweitens: es darf nicht zu dicht gesät werden, auf den Geviertmeter (Quadratmeter) breitwürfig oder in Roillen, nicht mehr als 3 Gramm Samen, das sind annähernd 800 bis 1000 Korn. – In meinem Gartenbuch für Anfänger habe ich für Kohl die folgenden Aussäezeiten festgestellt:

  • Frühbeetaussaat in den ersten Tagen des März, auch schon im Februar. Alle frühen Kopfkohlarten, Blumenkohl, frühe und späte Sorten, und Kohlrabi nur Frühsorten, Pflanzzeit: Mitte April;
  • erste Freilandaussaat 1. bis 15. April. Sämtliche späten Kopfkohlarten, nach Bedarf auch noch Frühsorten, ferner Blumenkohl, Frühkohlrabi und Spätkohlrabi, außerdem Rosenkohl. Pflanzzeit Anfang bis Mitte Mai;
  • zweite Freilandaussaat Mitte Mai und auch noch Anfang Juni. Von Kopfkohl nur noch Frühwirsing, denn Rot- und Weißkohl werden selbst in Frühsorten bei später Aussaat nicht mehr sicher reif; aueßrdem Grünkohl und Kohlrabi; auch Kohlrüben werden um diese Zeit gesät. Pflanzzeit Mitte Juni bis Juli;
  • August-Septemberaussaat für das Überwintern der Pflanzen in kaltem Kasten unter Glas oder in guten, geschützten Lagen unter leichter Decke (Fichtennadeln zwischenstreuen) auch im Freien, früher Weißkohl, früher Wirsing, früher Rotkohl, – Erfurter Zwegblumenkohl überwintert nur unter Glas. Pflanzzeit Ende März.
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Gemüsegarten

Unsere Gemüse – Übersicht zu Eigenschaften und Anbau von verschiedenen Gemüsen

Eine Einteilung der Gemüse nach praktischen Gesichtspunkten versucht Johannes Böttner (1917) in seinem Gartenbuch: Praktische Gemüsegärtnerei. Im folgenden Erfahren Sie alles zu den wichtigsten Gemüsen (entsprechendes Gemüse anklicken – ist verlinkt):

Von der großen Zahl der Pflanzen, welche als Gemüse gebaut werden können, sind nur verhältnismäßig wenige allgemein bekannt und verbreitet. Es sind dies Arten, die geringe Ansprüche an die Kultur stellen, eine gute Ausbeute geben und sich auf einfache Weise in der Küche zubereiten lassen. Die unbekannteren Gemüse sind meistens schwerer zu kultivieren, oder sie bringen keine ergiebige Ernte, oder ihr Geschmack findet keinen allgemeinen Beifall.

Die planmäßige Zusammenstellung der verschiedenen Gemüse nach praktischen Gesichtspunkten ergibt folgende Einteilung:

  1. Kohlgemüse: Weißkohl, Wirsing, Rotkohl, Rosenkohl, Kohlrabi, Blumenkohl, Grünkohl
  2. Wurzelgemüse: Kohlrüben, Speiserüben (Wasserrübe mit der Abart Teltower Rübe), Mohrrüben, Rote Rüben, Sellerie, Rettich, Radies, Schwarzwurzeln, Wurzelpetersilie, Rapontika, Pastinake und Kerbelrüben
  3. Salate: Kopfsalat, Römischer Salat, Stechsalat, Pflücksalat, Endivien, Löwenzahn, Rapünzchen (Feldsalat oder Blättersalat), Zichoriensalat, Gartenkresse, Brunnenkresse, Winterkresse
  4. Spinate: Gartenspinat, Sauerampfer, Neuseeländer Spinat, Eiskraut, Portulak, großblättrige Gartenmelde
  5. Zwiebelarten: Zwiebel (gewöhnliche Sommerzwiebel), Winterzwiebel, Kartoffelzwiebel, Lauch (Porree), Perlzwiebel, Schnittlauch, Schalotte, Australische Zwiebel, Schlangenknoblauch, Knoblauch
  6. Gurkenartige Gemüse: Gurken, Speisekürbis, Melonen
  7. Schotengemüse: Erbsen, Bohnen, Puffbohnen, Stangenbohnen, Buschbohnen
  8. Blattstiel- und Stengelgemüse: Mangold, Bleichsellerie, Spargelsalat, Rübstiel, Kassler Strünkchen
  9. Fruchttragende Gemüse: Tomaten, Eierfrucht, Pfeffer (Chilli)
  10. Verschiedene Gemüse: Zuckermais, Bamia oder Gombo, Sauerkleerübchen (Oxalis), Stachys, Erdartischocke, Judenkirsche
  11. Küchengewürze: Bohnenkraut, Makoran, Thymian, Estragon, Gurkenkraut, Dill, Fenchel, Kapuzinerkresse, Salbei, Schnittpetersilie, Kümmel, Waldmeister, Paprika, Kerbel usw.
  12. Dauergemüse: Rhabarber, Artischocken, Meerkohl, Meerettich, Spargel
  13. Champignons

Dazu kommen noch Frühkartoffeln und Erdbeeren, die man zwar nicht zu den Gemüsen rechnen darf, die aber hier trotzdem einen Platz finden müssen, weil sie in der Regel in der Fruchtfolge des Gemüsegartens untergebracht werden.

Beim Anbau der einzelnen Gemüse werden folgende Fragen in Betracht kommen:

  • Welchen Standort, welchen Boden, welche Düngung verlangt die Gemüseart?
  • Wann findet die Aussaat statt?
  • Sät man ins Mistbeet, auf ein Saatbeet im freien Land oder gleich an Ort und Stelle?
  • Soll man in den Reihen säen oder breitwürfig?
  • Wann werden die Pflanzen versetzt (pikiert)?
  • Welche Abstände sind erforderlich für die gute Ausbildung der einzelnen Gemüse?
  • Welche besondere Behandlung verlangt das Gemüse bis zur Ernte?
  • Wann wird geerntet?
  • Wann ist das Gemüse für die Küche tauglich?
  • Wie wird das Gemüse zubereitet?
  • Welche Sorten haben sich am besten bewährt?

Durch Beantwortung aller dieser Fragen für jedes einzelne Gemüse unter Hinweis auf das bereits im ersten Teil gesagte wird es möglich, ein genaues und zuverlässiges Bild der Kultur zu gewinnen.

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Allgemein

Rapuntika – Rapunzel – Rapunzelwurzel – Wo ist der Unterschied?

In alten Gartenbüchern und Überlieferung ist gelegentlich die Rede von Rapuntika, Rapunzeln, und Rapunzelwurzeln. Im folgenden Artikel sollen die feinen Unterschiede in Verwendung und im Anbau von diesen Gewächsen näher erläutert werden. Der nachfolgende Text stammt aus: J.F.A. Volborth (1822): Hand-Lexikon für Küchengarten-Freunde, oder Anleitung über Kenntnis und Kultur aller in einem guten Hauswesen unentbehrlichen Küchengarten-Gewächse in alphabetischer Ordnung

Rapuntika – Oenothera biennis

Das Bild zeigt eine botanische Zeichnung der Pflanze Oenothera biennis, auch Gewöhnliche Nachtkerze oder im gärtnerischen Sinne als Rapuntika bzw. Rapontika bezeichnet. Dies war ein Gemüse, dass früher häufiger in Gärten auf Beeten angebaut wurde.
aus: J. Sturms Flora von Deutschland, 9. Band (1901)

Diese Rapuntika, auch Rapunzelwurzel, Rapunzelsellerie, Wurzelrapunze, große Rübenrapunzel genannt, muss von der eigentlichen und kleinen Rübenrapunzel, campanula ranunculus, wohl unterschieden werden. Denn ob beide gleich zu einerlei Zweck erbauet und fast auf einerlei Art behandelt werden, so sind es doch zwei ganz verschiedene Gewächse, welches man schon an der Verschiedenheit des Samens erkennen kann. Denn der Same der kleinen Rübenrapunzel ist äußerst fein, der aber der Rapuntika ist gröber, eckig und kaffeebraun. Siehe Lüders Garten-Briefe, Th. 2. S. 265.

Die Rapuntika liebt einen etwas schattigen, feuchten und schweren Boden, der zwar noch in guter Besserung, aber nicht frisch gedüngt sein muss. Wenn man sie als Küchengewächs anbaut, so muss der Samen nicht eher, als gegen Ende Mai oder Anfang Juni gesät werden, damit sie nicht in demselben Jahr zur Blüte kommen kann. Denn sobald sie Samenstängel getrieben hat, sind ihre Wurzeln zum Gebrauche als Salat untüchtig. Der Same derselben muss entweder gleich so dünn gesät werden, dass die knollichten Wurzeln Raum genug finden, oder die Pflanzen müssen nachher verzogen oder mit der Hacke auf 8 bis 12 Zoll verdünnt werden. Als Blume wird sie verpflanzt, nicht gern aber als Küchengewächs. Dagegen aber muss sie, wie der Sellerie, fleißig mit der Hacke bearbeitet werden, wenn ihre Wurzeln die nötige Stärke erhalten sollen.

Gegen den Herbst werden ihre Wurzeln brauchbar, und nun können sie, wie man sie verspeisen will, nach und nach immer frisch ausgehoben werden. Die übrigen bleiben entweder auf ihrer Stelle stehen, oder werden ausgehoben und eingeschlagen, oder im Keller aufbewahrt. Sie wird eben so benutzt, wie der Sellerie, entweder als Salat allein, oder mit anderen Salatarten vermischt, in Scheiben geschnitten, welche rötlich aussehen, und weicher und zarter sind, als der Sellerie. Die Wurzeln bleiben so lange brauchbar, bis die Pflanzen Samenstängel treiben, weshalb der Überrest im Frühjahr bei Zeiten aufgenommen werden muss, ehe er in die Höhe geht.

Zum Samen lässt man so viel im Lande stehen, als man nötig zu haben glaubt. Er wird nicht zusammen reif, sondern nach und nach, und muss daher, so wie er von unten hinauf reif wird, abgenommen und gesammelt werden. Tut man dies nicht, so erhält man nicht allein keine Samen, sondern man verunreinigt sich auch den Garten. Dies hat man aber nur alle 3 bis 4 Jahre nötig; denn so lange bleibt der Same brauchbar.

Rapunzel – Valeriana locusta olitoria

Das Bild zeigt eine botanische Zeichnung der Pflanze Valerianella olitoria, auch Gemeines Rapünzchen bzw. Feldsalat gennant. Dies war ein Gemüse, dass früher häufiger in Gärten auf Beeten angebaut wurde.
aus: J. Sturms Flora von Deutschland, 12. Band (1904)

Der Rapunzel, Winterrapunzel, Feldsalat, Mausöhrchen, Lämmerlattig, Nüßgensallat, Schaafsmelle usw. wächst auch wild auf die Äckern, ist dann aber so zäh und unschmackhaft, dass er kaum gegessen werden kann. In den Gärten gezogen, ist er weit milder und angenehmer, weshalb man darauf sehen muss, dass er im Herbst und Frühjahr, wo es an anderen Salatkräutern fehlt, immer im Überflusse da sei.

In Absicht des Bodens macht er gar keine großen Ansprüche; denn er wächst allenthalben, und ist auch mit jedem Standort zufrieden. Doch wird er in etwas magerem Gartenland schmackhafter, in schweren und fetteren Boden aber größer und breiter an den Blättern.

So lange es andere Salatkräuter im Sommer gibt, verlangt niemand Rapunzel zu essen, ja er ist auch nicht ein mal recht eßbar. Deshalb darf man den Anfang der Aussaat des Salates nicht vor dem August machen. Von dem August an aber bis in den November muss man immer von 14 Tagen zu 14 Tagen neue kleine Aussaaten machen, um ihn immer jung zu haben. Denn je älter er ist, desto weniger schmackhaft ist er, wenigstens darf man dann nur die jüngsten und kleinsten Blätter zum Salat nehmen. Auf diese Weise kann man vom Herbst an bis zum Frühjahr immer einen Salat haben, der nicht nur angenehm schmeckt, sondern auch sehr gesund ist.

Mit keinem Gartengewächs kann man leichter fertig werden, als mit diesem. Man hat weder das Land zu graben, noch zu düngen nötig. Will man ihm keine eigenen Beete gönnen, so streut man ihn unter andere Gewächse, wo das Erdreich durch den Regen noch nicht sehr fest geschlagen ist. Denn wo er nur lockere Erde findet, da geht er auf, ohne nur ein Mal untergeharkt worden zu sein. Man wirft ihn deshalb, etwa vor einem Regen, auf ein Feld, das entweder so eben mit Johannislauch bepflanzt worden war, oder unter den Porree, welcher länger stehen bleiben soll, als der Rapunzel, oder auf die Gurkenfelder, wo er dann da steht, wenn die Gurken mit ihren Ranken Platz gemacht haben usw.. Gibt man ihm aber eigene Felder, so hackt man, wenn es gehen will, 14 Tage bis 3 Wochen vorher die Oberfläche um, harkt sie fein und lockt dadurch das Unkraut heraus. Wenn man dies nicht tut, und der Same vielleicht etwas lange in der Erde liegt, so steht man in Gefahr, das Unkraut nicht bekämpfen zu können. Dieses aber dem Rapunzel aus dem Wege zu schaffen ist fast die einzige Mühe, die man auf ihn zu verwenden hat. Ihn ganz flach unter zu harken, ist in diesem letztern Falle immer ratsamer, als zu warten, bis ihn etwa nach mehreren Wochen ein Regen bei seite schlägt. Ob man gleich jetzt allenthalben behauptet, dass es gleichgültig sei, ob man frischen oder alten Samen aussäe: so ist doch so viel durch die Erfahrung ausgemacht, dass der frische Same länger in der Erde liegt, eher er aufgeht, als der alte.

Der Gebrauch desselben ist zu bekannt, als das ich davon ein Wort sagen dürfte.

Um immer hinlänglich Vorrat von alten Samen zu haben, den man 4 bis 5 Jahre gebrauchen kann, muss man nicht hier und da im Garten eine Pflanze stehen lassen, um von derselben Samen zu gewinnen, sondern man muss ein eigenes Beet, wenn es auch nur klein ist, dazu bestimmen. Denn der Same fällt gar zu leicht aus, wenn man auch die größte Vorsicht anwendet, und verunreinigt den Garten im Sommer, wo man den Rapunzel nicht gebrauchen kann. Deshalb muss man, sobald bemerkt, dass einige Körner reif sind – und dies kann man am besten bemerken, wenn man unter den Busch sieht, und einige reife Samenkörner findet, – sogleich die ganze Pflanze behutsam aufziehen oder abschneiden, sie auf ein Tuch oder wenigstens auf ein solches Beet legen, wohin man bald Samen säen will, und ihn da nachreifen lassen. Abreiben lässt er sich dann sehr leicht, wenn er recht trocken ist. Der Same ist übrigens, wenn er gut aufbewahrt wird, mehrere Jahre brauchbar.

Rapunzelwurzel – Campanula rapunculus

Das Bild zeigt eine botanische Zeichnung der Pflanze Campanula rapunculoides, auch nesselblättrige Glockenblume bzw. Rapunzelwurzel genannt. Dies war ein Gemüse, dass früher häufiger in Gärten auf Beeten angebaut wurde.
aus: J. Sturms Flora von Deutschland, 12. Band (1904)

Die kleinen Rapunzenwurzel, die in den Gartenbüchtern unter dem Namen Rapunzelwurzel gefunden wird, ist jetzt auch unter dem Namen Salatwurzel bekannt. Man hat von derselben 2 Sorten, die kleine weiße und die große gelbe Rapunzelwurzel. Ihre Wurzeln, welche ebenfalls, wie die Rapuntika-Wurzeln als Salat gegessen werden, sind rund und fleischig. Sie wird gegen das Ende des Mai’s oder Anfang des Junius ausgesät, und in allen Stücken, wie die Rapuntika oder große Rapunzelwurzel behandelt, nur dass ihre Pflanzen nicht so viel Raum erfordern. Siehe Rapuntika.

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Sorten und Saatgut

Erfahrungen beim Samenarchiv Gerhardt Bohl

Update Juni 2023: Das Samenarchiv Gerhard Bohl hat nun offiziell eine neue Adresse (und verschickt auch wieder Saatgut), die ich mit dem Einverständnis von Herrn Bohl hier freigeben werde:

Gerhard Bohl
Versandgärtnerei Susanne Bohl
Rauenstadt 18
D-91550 Dinkelsbühl

Man kann für 5€ zwei DVD’s oder für 10€ einen USB-Stick mit dem Sortenbuch vom Samenarchiv bestellen.

Leider sucht das Samenarchiv immer noch einen Nachfolger. Eine Gärtnerlehre ist nicht erforderlich, aber starkes Interesse an Gartenarbeit und Natur und es sollte mindestens ein guter mittlerer Bildungsabschluss vorhanden sein. Wer sich hierzu berufen fühlt, kann Herr Bohl gerne an die neue Adresse einen Brief schreiben.

UPDATE 2023: Der nachfolgende Artikel ist 8 Jahre alt! Das Samenarchiv Bohl ist umgezogen (und befindet sich nicht mehr in Schwanstetten). Auch wurden die Versandaktivitäten vorerst zurückgefahren/eingestellt. Ob Herr Bohl an seiner neuen Adresse wieder Bestellungen annimmt, kann ich nicht sagen. Mein letzter Erkenntnisstand ist, dass aus Altersgründen ein(e) Nachfolger(in) für Herr Bohl bzw. das private Samenarchiv Bohl gesucht wird, der die Versandgärtnerei übernehmen kann. Bei Interesse an der Übernahme der Gärtnerei wenden Sie sich bitte an admin@derselbstversorger.net, ich werde Ihre Nachricht dann an Herrn Bohl weiterleiten.

In diesem Artikel möchte ich über meine Erfahrungen mit dem privaten Samenarchiv von Gerhard Bohl berichten. Schon vor zwei Jahren hatte ich ein Sortenbuch bei ihm bestellt und dieses Jahr habe ich es geschafft, meine erste Bestellung aufzugeben. Vorneweg sei gesagt: Ich war erstaunt von der ungeheuren Vielfalt der Samen, die das Samenarchiv Bohl anbietet. Alleine die Auswahl an alten Tomatensorten versetzt einen ins Staunen, solch ungeheure Vielfalt wird man wohl nirgends sonst auf der Welt bekommen.

Was ist das private Samenarchiv von Gerhard Bohl überhaupt und welche Ziele verfolgt es?

Die letzten 60 Jahre waren in vielerlei Hinsicht sehr großartig für den Menschen. Die menschliche Population verdoppelte sich seit 1950, angewachsen von 2,5 Milliarden von 1950 auf mittlerweile 7.3 Milliarden Menschen heute. Die menschliche Gesundheit, Ernährung und Lebenserwartung wurde dramatisch verbessert. Manche Pflanzensorten sind ertragreicher denn je, die landwirtschaftlichen Erträge haben sich vervielfacht. Gut sollte man meinen?

Die selbe Periode war leider ganz und garnicht so rosig für andere Individuen, die seit jeher eine friedliche Coexistenz mit dem Menschen lebten. Wir Menschen sind gerade dabei, das 6. große Massenaussterben in der Erdgeschichte anthropogen herbeizuführen, ein Massenaussterben, dessen Dimensionen und Ausmaß so gewaltig sein werden, dass wir es mit unserer menschlich begrenzten, geistigen Kapazität niemals erfassen können. Durch die Rodung der Wälder und andere Einflüsse sterben täglich schätzungsweise 150-200 unerforschte Tier und Pflanzenarten aus. Arten, die sich über jahrmillionen in der Erdgeschichte manifestiert haben, werden durch den Menschen in nicht mal 100 Jahren ausgerottet. Die Artenvielfalt wird auch die kommenden Jahre noch weiterhin dramatisch abnehmen, unserem Konsum (Palmöl, Biodiesel usw.) sei dank.

Es macht mich traurig, darüber nachzudenken. Die Tier- und Pflanzenwelt ist so vielseitig und eine bunte Diversität ist es, was das menschliche Leben sinnvoll macht. Wenn wir Menschen so weiterleben wie bisher, sieht unsere Zukunft noch düsterer aus, als sie eigentlich jetzt schon ist. Ein kleines Licht am Ende des Tunnels ist allerdings Gerhardt Bohl mit seinem privaten Samenarchiv.

Das Samenarchiv von Gerhardt Bohl ist eine Einrichtung, die sich in diesem für Pflanzen dunklen Zeitalter das Ziel gesetzt hat, alte und regionale, seltene und ungewöhnliche Sorten und Arten von Pflanzen aus aller Welt zu erhalten. Man kann das Archiv als eine Art Tauscheinrichtung betrachten. Man kann auch Samen vermehren und diese zum Samenarchiv schicken. Diese werden dann gegen eine kleine Aufwandsentschädigung an Interessenten weitervermittelt, die sich dem Erhalt von alten Pflanzensorten- und Arten verschrieben haben.

Das Sortenbuch

Das Sortenbuch von Gerhardt Bohl ist wohl einer individuellsten Ratgeber und gleichzeitig auch Bestellkataloge, die ich jemals gesehen habe. Als die Brieflieferung mit der CD geliefert wurde (Das Sortenbuch kann man für 5€ bei Gerhardt Bohl bestellen), dachte ich, ok, da guckst du mal schnell drüber und bestellst dann am gleichen Abend.

Also gut, ich legte die CD ein und öffnete die Datei „Sortenbuch 2014“. Es passierte nichts. Dann, 4 Sekunden später, öffnete sich die Word-Datei. Ich war erschlagen von der Vielfalt, die sich in diesem Worddokument befindet.

Das Sortenbuch vom privaten Samenarchiv Bohl ist nicht nur einfach ein „Sortenbuch“. Es ist ein Meisterwerk, dass seines gleichen sucht. Die ersten 48 Seiten sind Einleitung, in der er über alles mögliche referiert, vom dramatischen Verlust der Artenvielfalt über große Lobbykonzerne hin zu Vermehrungstechniken bei Tomaten. Auch finden sich auf diesen unzähligen Seite zahlreiche Pflanzentipps, die ich vorher so noch nicht kannte oder praktiziert habe.

Die restlichen 560 Seiten sind gefüllt mit einer Übersicht der vorhandenen Pflanzensorten.

Die Vielfalt

Das Samenarchiv Bohl bietet unmengen an Saatgut und Knollen von Pflanzen an. Nur um mal ein Beispiel zu nennen: Es finden sich alleine schon 25 verschiedene Sorten von Wildmöhrenarten, über 3000 verschiedene Tomatensorten und ca. 700 verschiedene Bohnen. Natürlich sind auch die Standartsorten wie Tomaten, Chilis, Paprika, Pastiknaken, Erbsen und Bohnen, Tomatillo, Zwiebeln, Melonen, Kürbisse, Gurken, Zucchini und natürlich auch viele (Wild)- Blumen vorhanden. Man kann sagen, zu fast jeder Saatgutpackung die man im Baumarkt kaufen könnte, findet man im Samenarchiv Bohl MINDESTENS! 20 verschiedene Sorten. Die Auswahl ist wirklich gigantisch. Es sprengt den Rahmen, hier alles zu schreiben. Hier nur mal eine kleine Auswahl mit den Sorten und Arten, die ich dieses Jahr für die kommende Saison bestellt habe:

– Persischer Weizen „Nigro-Erectum“

– Violette Perlhirse

– Popp- und Zieramaranth „Alegria“

– Amaranth „Hopi Red Dye“

– Krauser Grünkohl „Westerländer Winter“

– Buschig wachsende Adzuki-Bohne

– Winter-Kopfsalat „Winterbutterkopf“

– Linse „Mährische Linse“

– Tomatillo „Apfelgeschmack“

– Winterharter Porree (Lauch)

– Färberwaid oder Deutscher Indigo

– Riesensonnenblume „Molly“

sonnenblumen
Ein Ausschnitt aus meiner Bestellung beim Samenarchiv von Gerhardt Bohl. Zu sehen, 3 verschiedene „Riesensonnenblumen“. Man beachte die Diversität der Samen.

Man sieht anhand der Namen schon, dass die Auswahl im wirklich gigantisch ist. Eine Einheit Saatgut kostet beim Samenarchiv Bohl in der Regel 1€. Die Tütchen sind auch sehr gut gefüllt, bei einigen Tomaten waren weitmehr wie 10 Körner als bei herkömmlichen Samenpaketen enthalten. Beispielsweiße waren in der Packung „Riesensonnenblume Molly“ mehr als 50 Samen – und das zu einem Preis von einem Euro! (Einige habe ich auch schon an Freunde abgegeben.) Instruktionen zur Bestellung finden sich dann im Sortenbuch. Diese sollte man sehr genau lesen, um eine schnelle Bearbeitung durch das Samenarchiv zu gewährleisten.

Die Bestellung

Der Bestellprozess beim privaten Samenarchiv von Gerhardt Bohl gestaltet sich etwas umständlich. Es ist keine Internetseite oder Emailaddresse vorhanden. Andere Kontaktierungen außer per Briefpost sind unerwünscht.

Am Anfang dachte ich, schade, warum hat so ein gutes Projekt keinen Internetauftritt, das sind doch verschenkte Kapazitäten? Mittlerweile finde ich es ehrlich gesagt ganz gut. Durch die Bestellung per Post entsteht eine gewisse Art „Exklusivität“, die verhindert, dass Menschen unüberlegte Bestellungen täten, ganz getreu dem Motto „Mal so nebenbei bestellen“. So kann das Samenarchiv von Bohl nur die Bestellungen von den Menschen bearbeiten, die es wirklich ernst meinen und sich ihre Bestellung gut überlegt haben. Die Fülle der angebotenen Sorten und Arten ist gigantisch – im Gegenzug sind die Kapazitäten im Samenarchiv natürlich begrenzt.

Ich bestellte Anfang Februar dieses Jahres und hatte mein Päckchen schon 1-2 Wochen später im Briefkasten. Absender: Samenarchiv Bohl ;-). Alle Achtung vor dieser Leistung, wenn man bedenkt, dass im Februar und März das höchste Bestellaufkommen ist. Wenn man zu dieser Zeit bestellt, kann es zu sehr langen Lieferzeiten kommen, was natürlich auch verständlich ist, bei der gigantischen Fülle von Anfragen. Daher am besten schon im November bestellen.

Der eigentliche Bestellvorgang ist im Sortenbuch vom Samenarchiv nachzulesen und erfolgt über den Briefverkehr. Ich kann nur jedem empfehlen, sich das Sortenbuch bei Gerhardt Bohl für 5€ zu bestellen. Dies ist definitiv eine nachhaltige Investition, die sich lohnt!

Um sich das Sortenbuch auf CD zu bestellen, muss man einfach einen Brief an

@UPDATE 2023: Diese Adresse ist nicht mehr aktuell. Vermutlich wurden die Versandaktivitäten eingestellt.

SamenArchiv, Versandgärtnerei

Gerhardt Bohl
Waldstr. 40
D-90596 Schwanstetten

mit einem 5€-Schein senden. Als Alternative kann auch ein USB-Stick für 10€ inklusive Porto erworben werden.

Das Samenarchiv ist auf Mithilfe angewiesen!

Um das Samenarchiv weiterhin erhalten zu können, ist Herr Bohl und die Mitarbeiter im Samenarchiv auf die Hilfe von außen angewiesen. Zwar werden auch viele Sorten intern vermehrt, doch könnte man alleine niemals diese Diversität erzeugen. Daher kann man bei Herrn Bohl nachfragen und sich als „Erhalter“ anmelden. Wichtig ist hier, dass man die Samenreinheit beachtet, d.h., bei der Vermehrung von Beispielsweise eines Kürbisses sollte kein Kürbis einer anderen Sorte in der Nähe stehen, da es so zu Verkreuzungen kommt. Man erhält für die Vermehrung sogar eine kleine Vergütung in Form von Gutscheinen. Genaueres Vorgehen ist im Sortenbuch erklärt – auch hier, wie immer, sehr umfangreich.

Fazit:

Das Samenarchiv Bohl ist eine gute Möglichkeit, kostengünstig an interessantes Saatgut vor allem von alten Sorten zu gelangen. Allerdings sollte man dieses System nicht ausnutzen, sondern sich selber aktiv an der Vermehrung von bedrohten und alten Sorten beteiligen.

Wer eine gute Alternative zum Samenarchiv Bohl sucht, der findet unter diesem Link weitere interessante Bezugsquellen für konventionelles und Bio Saatgut und historische und alte Sorten: https://derselbstversorger.net/bio-saatgut-kaufen-alte-sorten/

Ein Wort zuletzt: Die Inhalte dieses Artikels spiegeln lediglich meine Erfahrungen mit dem Samenarchiv Bohl wieder. Ich weiß nicht, ob sich im Bestellprozess oder in anderen Dingen mittlerweile etwas geändert hat, daher kann ich keine Garantie für die Richtigkeit und dafür übernehmen, ob die Interaktion mit dem Samenarchiv auch klappt. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass dort an den Bestellmodalitäten oft etwas geändert wird. Sobald es Neuigkeiten gibt, werde ich hier natürlich selbstverständlich darüber informieren. Viel Spaß beim Bestellen beim Samenarchiv Gerhardt Bohl 😉

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Sorten und Saatgut

Saatgut online kaufen: Geheimtipps mit tollen kleinen Anbietern

Augen auf, beim Saatgutkauf! Liste potentieller Anbieter von alten Sorten und ökologischem Saatgut.

Für die nachfolgend gelisteten Seiten übernehme ich keine Verantwortung und Garantie auf die Inhalte und Aktualität. Jeder muss sich selbst überlegen, wo er Saatgut bestellt. Das Nachfolgende ist lediglich als ein persönlicher Erfahrungsbericht zu bewerten:

Wo kann ich gutes Saatgut kaufen?

Es gibt eine Reihe von privaten und kommernziellen Saatgutanbietern, auf die ich im folgenden Eingehen möchte.

Privates Samenarchiv von Manfred Hahm-Hartmann

Herr Hahm ist Rentner und züchtet in seinem großen Garten allerlei interessante Gewächse. Zudem sind auch Weinreben über ihn erhältlich.

Auf der jährlich aktualisierten Seite wird eine gigantische Auswahl, vor Allem an Tomaten, Chili, Gurken, Kürbissen und vielem mehr angeboten.

Link: http://tomaten.bplaced.net/tomatenhahm.html

Himmlische Saaten von Peggy und Peter

Peggy und Peter bearbeiten ihren Garten mit viel Herzblut. Ich kenne Peter schon seit langem, und kann sagen, dass er wirklich kompetent ist, was das gärtnerische Wissen und Know-How angeht. Die von ihm bezogenen Samenraritäten waren bisher immer frisch und von höchster Qualität. Ein sehr interessanter Shop, der wärmstens zu empfehlen ist.

Link: https://www.himmlische-saaten.de/saatgut-shop/

Dreschflegel Online-Shop

Die Dreschflegel GbR ist ein Zusammenschluss kontrolliert ökologisch wirtschaftender Betriebe zur Saatgutvermehrung, Züchtung und Vermarktung im Onlineshop. Die Gemeinschaft besteht aus einer Vielzahl von Biohöfen in verschiedensten Gegenden Deutschlands mit gemeinsamer Vermarktung durch den Dreschflegl Versand. Saatgut sortierbar nach Erzeuger.

Link: https://www.dreschflegel-shop.de/

Angebotsliste Landsmann

Große Auswahl an Saatgut (vor allem Tomaten, Gurken, Paprika aber auch vieles Andere) und Knollen (z.B. Erdmandel, Yacon, Glückskleerübchen etc.) zu sehr günstigen Preisen.

Kosten pro Portion: ca. 1€ – 1,50€ für Saatgut, Knollen kosten etwas mehr. Bestellung telefonisch oder über Briefverkehr möglich. Bestellmodalitäten befinden sich am Ende der Seite.

Link: https://www.d-landsmann.de/Angebotsliste.html

Bohnen und mehr / Erdbeeren und mehr

Familie Imhof verkauft auf ihren beiden Internetauftritten (erdbeerenundanderes und bohnenundmehr) sowohl alte Erdbeersorten und Pflanzen, als auch Saatgut für alte Bohnensorten und anderes Gemüßearten. Welche Pflanzen zum Verkauf stehen, ist jedes Jahr anders. Daher lohnt es sich, ein aktuellen Blick auf die beiden Internetseiten zu haben.

Link Bohnen: http://bohnenundmehr.de.tl/Home.htm
Link Erdbeeren: http://erdbeerenundanderes.de.tl/

VEN – Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzen

Der Verein besteht aus einzelnen Sortenpflegern und Erhaltern, deren Samenangebot jährlich in der zentralen Geschäftsstelle zusammengefasst wird. Danach erscheint eine Saatgutliste, die man bestellen kann. Die Weitergabe des Saatgutes erfolgt per Tausch unter den Erhalten oder Weitergabe an Interessenten.

Der Bestellvorgang ist etwas kompliziert: Hier muss man mit den Verkäufern über ein Nachrichtensystem in direkten Kontakt kommen. Trotz des Aufwandes eine sehr spannende Seite mit gutem Zweck.

Link: https://www.nutzpflanzenvielfalt.de/

Reinsaat.at

Reinsaat ist ein österreichischer Anbieter mit über 30 Vermehrungsbetrieben von Sorten für den Erwerbsgartenbau und für den Hausgarten.

Ein breites Angebot, dass besonders empfehlenswert ist, wenn größere Saatgutmengen benötigt werden.

Link: https://www.reinsaat.at/shop/DE/

Semillas

Riesiges Samenangebot mit verschiedensten Chilisorten (Capsicum annuum, Capsicum baccatum, Capsinum chinense, Capsicum pubescens) von Dr. Peter Merle. Sitz in Spanien, Versand natürlich nach Deutschland möglich. Auch andere Samen wie Tabak oder Blumen.

Bestellung erfolgt im Onlineshop. Achtung: Der Shop benutzt Sessions und keine Cookies. Das heißt, man sollte nur den „zurück-Button“ auf der Website nutzen und nicht den „zurück-Button“ des Browsers, da ansonsten der Warenkorb zurückgesetzt wird.

Die Videos auf dem Youtube-Kanal von Herrn Dr. Merle sind auch zu empfehlen.

Link: https://www.semillas.de/

European Giant Vegetable Growers Association (EGVGA)

Achtung: Bitte für nächstes Jahr vormerken. Die Runde in diesem Jahr ist durch, es gibt keine Saatpakete mehr.

Wer eine Affinität zu riesigen Kürbisse und Monsterzwiebeln besitzt, der ist bei den „European Giant Vegetable Growers“ – kurz: EGVGA – goldrichtig. Man kann eine Mitgliedschaft für 20€ beantragen und bekommt (wenn man es rechtzeitig macht, genauere Infos auf der Homepage) ein extrem vielseitiges Paket zugeschickt mit Saatgut von Rekordgewinnern aus Europa, beispielsweise von Riesenkarotten, buntem Riesenmais, Riesensonnenblumen und Riesenkürbissen. Es ist ein Fest, den Umschlag von EGVGA zu öffnen und vorher nicht zu wissen, welche Samen dort mitgeschickt werden. Besonders gefreut habe ich mich bei meiner letzten Bestellung über den Riesenmais Olotillo Tuxpeno oder auch Kürbissamen von Rekordgewinnern mit teilweise über 400 Kilogramm Gewicht. Mein letztes EGVGA-Paket hat an die 50 verschiedenen Samentütchen von den verschiedensten Herstellern enthalten.

Link: https://egvga.eu/

Eins & Alle – Saatgut vom Permakulturpark

Kürzlich entdeckte ich diese sehr interessante Website – gestaltet von einer SoLaWi-Gruppe aus einem Permakulturpark in Steyerberg/Niedersachsen. Der Internetauftritt ist sehr harmonisch und zugleich auch lehrreich, also alles in allem ein sehr unterstützenswertes Projekt mit edlen Zielen.

Eins&Alle betreiben einen kleinen Shop für Saatgut von historischen und alten Sorten. Die Kosten betragen pro Päckchen zwischen 2,50€ und 3,50€ und man kann entweder per Kontaktformular bestellen oder auch vor Ort zu den Öffnungszeiten jeden Dienstag von 18:00 Uhr – 20:00 Uhr und Freitag 17:00 – 19:00 vorbeischauen.

Link: https://einsundalle.de/saatgut/

Michis Tomatensamen

Auf diesen kleinen schnuckelige Webshop bin ich erst neulich bei der Suche nach Saatgut von Erbsen gelangt. Entgegen dem Namen „Michis Tomatenshop“ finden sich viele andere Gemüsesamen wie z.B. Kräuter, Chilis, Erbsen, Bohnen, diverse Blumen, Mais, Kürbis, Zucchini usw. in diesem Shop. Meine erste Bestellung wurde sehr zügig geliefert. Nach meinem Dafürhalten könnten es etwas mehr Samen in den Tütchen sein – entgegenhalten muss man allerdings den äußerst günstigen Preis, der die Möglichkeit bietet, viele verschiedene Sorten auszuprobieren. Alles in Allem ein schöner, solider, empfehlenswerter Webshop.

Link: https://www.michis-tomatensamen.de

ehemalig: Tomaten und Anderes

Update 2022: Leider hat Herr Pummer seinen tomatenundanderes-Shop aus Altersgründen aufgegeben und keinen Nachfolger gefunden. Sein Sortenarchiv wurde von mopeppers.at übernommen. Mit ihm verschwindet hier eine weitere Legende im Bereich der Tomaten – insbesondere der „Dwarf-Tomaten“ denen er sich in den letzten Jahren sehr zuträglich widmete. Ich wünsche ihm dennoch alles erdenklich gute und einen angenehmen Ruhestand, der hoffentlich noch von vielen gesunden Jahren geprägt sein wird.

Link: www.tomatenundanderes.eu

Privates Samenarchiv Gerhard Bohl

Update Juni 2023: Das Samenarchiv Gerhard Bohl hat nun offiziell eine neue Adresse (und verschickt auch wieder Saatgut), die ich mit dem Einverständnis von Herrn Bohl hier freigeben werde:

Gerhard Bohl
Versandgärtnerei Susanne Bohl
Rauenstadt 18
D-91550 Dinkelsbühl

Man kann für 5€ zwei DVD’s oder für 10€ einen USB-Stick mit dem Sortenbuch vom Samenarchiv bestellen.

Herr Bohl sucht immernoch einen Nachfolger, wer sich berufen fühlt, kann gerne an die neue Adresse schreiben.

Update 2022: Über meine positive Erfahrungen beim Samenarchiv von Gerhadt Bohl habe ich in diesem Artikel schon geschrieben. Leider ist meiner Kenntnis nach auch das Samenarchiv Bohl aus Altersgründen zur Zeit nicht verfügbar – es wird dringend nach einem Nachfolger für die Gärtnerei gesucht. Bei Interesse melden Sie sich gerne unter: admin@derselbstversorger.net, ich werde die Nachricht dann an das Samenarchiv Bohl weiterleiten.

ehemalig: Monika Gehlsen

Update 2022: Monika Gehlsen hat im Jahr 2020 ihren Saatgutversand eingestellt. Dies schmerzt bei der Saatgutbeschaffung schon sehr, da der Shop auch von vielen Raritäten geprägt war und man über den Preis nicht nachdenken musste. Ich wünsche Frau Gehlsen noch viele gesunde Jahre und die notwendige Zeit & Muße, sich weiter ihrem Garten widmen zu können.

Was gibt es beim Saatgutkauf zu beachten?

Wenn man selber Saatgutvermehrung betreiben möchte, sollte man darauf achten, keine F1-Hybriden zu kaufen. In diesem Artikel habe ich erörtert, warum. Außerdem sollte man kein altes und abgelagertes Saatgut kaufen. Es gibt zwar bestimmte Arten, die sehr lange keimfähig sind (Tomaten teilweise bis zu 10 Jahren), allerdings gibt es auch Arten, die nach einem Jahr schon enorm an Keimfähigkeit einbüßen.

Wenn man Saatgut aus dem Baumarkt bezieht (was ich für überflüssig erachte, in Anbetracht der „kleinen“ Saatgutlieferanten in privater Hand), sollte man drauf achten, dass das Saatgut nicht unbedingt voller Sonne ausgesetzt ist, denn UV-Strahlung zerstört die Keimfähigkeit.

Wie viel Samen genügen? So viele Samen stecken in 1g bzw. 10g Saatgut:

(Aus: Johannes Böttner, Gartenbuch für Anfänger, 1899)

In der Redaktion des praktischen Ratgebers ist vor einigen Jahren einmal herausgerechnet worden, wie viel Korn durchschnittlich in einem Gramm Samen der Gemüsearten enthalten sind. – Es ergaben sich ganz unerwartet hohe Zahlen. Man macht sich in der Regel gar keine Vorstellung, wie klein ein solches Samenkorn ist und wie viele Körner schon in dem kleinsten üblichen kaufmännischen Gewicht enthalten sind.

Diese Zusammenstellung ist für jeden, der mit Samen umgehen soll, sehr wichtig. Ich setze nur den Fall, ein Anfänger will Samen bestellen. Er hat nicht die geringste Ahnung davon, wie viel er braucht, und wenn er einfach nach dem schön geschmückten Samenkatalog seine Bestellung zusammensetzt, wird sie ganz ungeheuerlich. – Es ist gar nichts Absonderliches, dass ein Anfänger sich 20 Gramm Eiskrautsamen bestellt; 20 Gramm, das ist nur ein kleines Tütchen voll. Ja, es sind aber 20 x 6200 = 124000 Korn, und wenn nur die Hälfte davon aufgehen würde, so genügte das, um 2 – 3 Morgen Land (5.000 – 7.000 m²) damit zu bestellen. – Am einfachsten ist’s, wir rechnen aus, wie viel Pflanzen wir gebrauchen und dann bestellen wir 10 mal so viel Pflanzen wie wir brauchen und dann bestellen wir 10 mal so viele Samenkörner (in Gewicht umgerechnet) oder auch 20 mal so viel. Also wenn wir 30 Rotkohlpflanzen haben wollen, bestellen wir 300 Korn oder 1 Gramm und wenn so wenig nicht abgegeben wird, so bestellen wir die kleinste abgebbare Menge; dann haben wir oft auf mehrere Jahre genug, können auch reichlich säen, von der Aussaat die besten Pflanzen aussuchen etc.

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Gartenbuch für Anfänger- Johannes Böttner

Informationen folgen…

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Anbau und Vorzucht

Wie tief und wann säen? – Aussaattabelle mit verschiedenen Zeiten und Tiefen

Einleitung

Jedes Jahr, wenn es an das Aussäen von den Pflanzen für das Frühjahr geht, stellen begeisterte Gärtnerinnen und Gärtner sich die Frage, welchen Einfluss es wohl auf das Pflanzenwachstum hat, ob man beispielsweise die Erbse einen Zentimeter tiefer oder höher in die Erde setzt. Im folgenden möchte ich eine kleine Erläuterung geben und mein Keimexperiment vorstellen. Damit soll auch Gartenneulingen oder Interessierten Hilfe gegeben werden und die Frage beantwortet werden, wie tief entsprechende Pflanzen auszusäen sind.

Vorneweg: Als Faustregel gilt: Je größer der Samen ist, desto tiefer muss er in die Erde. Diese Faustregel gilt bis auf einige wenige Ausnahmen fast für alle Kulturen. Außerdem kann man sagen, dass kleinere Samen (z.B. von Tabak oder allgemein Kräutern) in den meisten Fällen Lichtkeimer sind, die man garnicht in der Erde verbuddeln sollte.

Im Folgenden befindet sich eine Tabelle mit den wichtigsten Aussaattiefen von Kräutern, Gemüse, Obst, Blumen und anderen Pflanzen. Wer sich für die Zusammenhänge interessiert und sich für ein biologische Aspekte begeistern kann, dem ist angeraten, bis ans Ende dieser Seite zu scrollen. Dort befindet sich ein Text, indem noch einmal intensiver auf bestimmte Faktoren eingegangen wird.

Tabelle verschiedene Aussaattiefen von Pflanzen

Testtabelle:

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Herzlich Willkommen. Im folgenden sind in der rechten Leiste Kategorien zu finden, nach denen Sie einzelne Beiträge dieser Website finden können. Ich wünsche viel Spaß beim Stöbern.

 

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Allgemein Sorten und Saatgut

Erfahrung und Bestellung bei Monika Gehlsen

Einleitung

UPDATE 2023: Leider hat Monika Gehlsen den Verkauf/Versand von Saatgut eingestellt, ich vermute altersbedingt. Auf Ihrer (ehemaligen) Homepage ist ein Hinweis vom Dezember 2020 zu finden:

„Liebe Gartenfreunde,

nach mehr als drei Jahrzehnten beenden wir nun die Arbeit mit unseren Zier- und Nutzpflanzenspezialitäten. Wir danken Ihnen für die gute Zusammenarbeit über all die Jahre und wünschen Ihnen weiterhin viel Freude und Erfolg an und mit Ihren Pflanzen.

Mit herzlichen Grüßen,

Monika Gehlsen“

Hierdurch geht uns eine sehr kostbare Quelle von guten Samen verloren. Ich hoffe, dass Frau Gehlsen auch im Ruhestand noch Muße für ihren Garten findet und noch ein langes und glückliches Leben führen wird. Auch wenn eine Bestellung nicht mehr möglich ist, habe ich beschlossen, diesen Artikel zu Informationszwecken auf diesem Blog zu belassen.


Jedes Jahr stelle ich mir erneut die Frage, wo ich wohl für kommende Saison mein Saatgut beziehen soll. Generell sollte man – wenn möglich – Saatgut bestimmter Sorten von alten Menschen, Nachbarn oder Bauern erwerben. Gerade alte Leute die eine bestimmte Sorte jedes Jahr wieder und wieder anbauen sind sehr interessant, denn meistens haben diese (wenn auch unbewusst) eine regional angepasste Sorte herausselektiert und die Pflanzen wachsen auf dem Gebiet besonders gut. Leider hat jedoch nicht jeder diesen Luxus des Tauschens und Sammelns, aber heutzutage kann man sich auch im Internet abhilfe schaffen, wie ich es getan habe. Wichtig war mir,  samenechtes Saatgut und Samen von alten und historischen Sorten zu erwerben. Dieses Jahr habe ich darauf verzichtet, es bei großen Händlern wie Dreschflegl oder im Baumarkt zu kaufen, sondern bewusst alles bei kleinen Händlern online bestellt. Und dies nicht nur aus Preisgründen. Monika Gehlsen war ein kleiner Teil von meinem Vorhaben und von meiner Bestellung.

In meinem heutigen Beitrag geht es also um diese nett ausschauende, kleine Frau, die ihren Garten lebt und liebt. Bei einem Blick auf ihre Website, die im Übrigen sehr zu empfehlen ist, kann man sich selbst ein Bild von ihr machen.

Auswahl an Saatgut und alten Sorten

Die Auswahl von Monika Gehlsen an Saatgut und alten Sorten ist überschaubar und trotzdem recht vielseitig.  Sie selber verkauft nur sortenechtes Saatgut und keine F1-Hybriden, das heißt, man kann, wenn man ihr Saatgut aussät, wieder Samen davon ernten und diese im nächsten Jahr erneut anbauen. Was es genau mit F1-Hybridsaatgut auf sich hat, habe ich in diesem Artikel erklärt.

Jedenfalls, zurück zur Auswahl: Diese findet sich auf Monika Gehlsens Website in Form eines großen Samenkataloges in PDF oder in HTML-Format. Der Katalog ist schön übersichtlich gestaltet, die einzelnen Artikel (Samen) nummeriert und sotiert. Außerdem enthält jede Sorte eine schöne Beschreibung, die einen so manches mal zum Kauf verleitet und die Finger weich werden lässt…

Von grundsoliden Sorten wie z.B. die Ochsenherztomate, die jeder im Garten haben sollte über exotischere Dinge wie z.B. die Bitterzitrone oder bunter Mais bis hin zu einer riesigen Auswahl an Saatgut von farbenprächtigen und bunten Blumen – Monika Gehlsen hat eine riesige Auswahl und für jeden Liebhaber etwas in ihrem Sortiment.

Auch über den Preis von 0,50€ bzw. 1€ pro Packung Saatgut kann man sich nicht beklagen. Praktisch ein Selbstkostenpreis, der vermutlich notwendig ist, um Website, organisatorischer Aufwand usw. zu finanzieren. Reich wird man dadurch jedenfalls nicht, aber ich denke, darum geht es auch nicht. Eher sollte man das Ziel haben, alte Sorten vor dem Aussterben zu bewahren.

Paket von Monika Gehlsen! :-)
Paket von Monika Gehlsen! 🙂

Meine Bestellung bei Monika Gehlsen

Dieses Jahr bestellte ich zum ersten mal bei Monika Gehlsen. Dazu kopierte ich mir die Sorten, die ich haben wollte, mit der Nummer und dem Preis aus dem Bestellkatalog heraus und fügte sie in eine Liste ein. Diese sah dann ungefähr so aus:

1117W Weiße Miniaturgurke („White Miniature“) 1.- Euro
1118K Gurke „Yamato 3 Feet“ 1,- Euro
2100 Gewürzpaprika „Elefantenrüssel gelb“ (Capsicum annuum) 1,- Euro
3328L Calendula officinalis “Lemon Daisy“ 1,- Euro
usw…
 

Sich eine Liste mit Preis zu machen, ist sehr hilfreich, um die Kosten im Überblick zu behalten. Als ich meine Bestelliste fertiggestellt hatte, habe ich diese ausgedruckt und per Brief an der Website von Monika Gehlsen angegebene Internetseite geschickt.

Um ehrlich zu sein, ich war überrascht, wie schnell ich dann meine Lieferung im Haus hatte. Nicht mal eine Woche später kam Post von Monika Gehlsen – eine spitzen Leistung, wenn man bedenkt, dass ich noch in der Hauptsaison bestellt habe, d.h., dann, wann die meisten Leute ihr Saatgut bestellen.

Ich konnte es kaum erwarten, ihren Brief zu öffnen und zu begutachten. Als ich die einzelnen Samentütchen betrachtete, war ich sehr über die Masse der Samen erstaunt. Für einen Euro so viel Saatgut, dass ich vermutlich die nächsten 5 Jahre noch davon zehren kann. Nur mal ein Beispiel: Bei vielen Chilisamen-Shops bekommt man für 2€ höchstens 10 Samen, bei Monika Gehlsen bekam ich von von den Chili Tepin in meiner Bestellung allerdings über 40 Samen.

Für die, die es interessiert, was ich genau alles bestellt habe und wieviel ich von etwas erhalten habe, anbei noch eine Liste. Außerdem habe ich weiter unten noch weitere Bilder hinzugefügt.

Bestellung Liste

Sonnenblumen „Mongolischer Riese“ – über 80 Samen
Stangenbohne Lazy Housewife über 50 Samen
Ringelblume Calendula officinalis “Lemon Daisy“ über 100 Samen(nicht zählbar)
Schabzigerklee – über 100 Samen
Schwarzkümmel – über 100 Samen
weiße Minigurke – über 50 Samen
Gewürzpaprika (Chili) Joe’s Long – über 40 Samen
Gewürzpaprika (Chili) Starfish – ca. 40 Samen
Gurke Yamato 3 Feet – 35 Samen
Roter Wildpaprika (Chilitepin) – über 40 Samen
Gelber Kirschpaprika – über 40 Samen
Schabziger Klee – über 100 Samen
Gurke Braune Sibirische – über 30 Samen
Gurke Yamato 3 Feet – über 30 Samen
Mexikanische Cocktailgürkchen – über 30 Samen
Gewürzpaprika (Chili) Starfish – ca. 20 Samen
Schwarzkümmel – über 100 Samen
Poncrius Trifolatius (Bitterzitrone) – ca. 30 Samen
weiße Miniaturgurke – ca. 30 Samen

Am Ende noch ein kleiner Tipp: Wer etwas bestimmtes sucht, kann auch die browser Interne Suche benutze, die man mit STRG + F starten kann.

Verpackung

Alle Samen von Monika Gehlsen sind liebevoll verpackt. Es fällt auf, dass sie die ungewöhnlichsten Ideen hat, um ihr Saatgut zu verpacken – sei es Butterbrotpapier oder einfach „nur“ kleinere Folien – Frau Gehlsen ist hier sehr kreativ, was das betrifft. Auch hier merkt man die Sparsamkeit und Natruverbundenheit an.

Anbei noch ein paar Bilder aus meiner Bestellung.

Am Ende kann ich jeden nur ans Herz legen, sein Saatgut bei kleinen Händlern zu beziehen und nicht von den großen Saatgutproduzenten, die sich nicht für den Erhalt alter Sorten interessieren. Monika Gehlsen ist einer dieser „kleinen“ Händler, die ich guten gewissens sehr gerne jedem empfehlen kann.

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